1950 steht der berühmte Goldene Pavillon in Kyoto in Flammen das Feuer gelegt von einem jungen Mönch des Tempels. Der Autor Yukio Mishima fragt nach den Motiven des Brandstifters und besucht ihn im Gefängnis. Berührt von der Geschichte des Jungen, verarbeitet er sie zu dem Roman, der heute als einer der Höhepunkte in seinem Schaffen gilt.
Der junge Mizoguchi ist schwächlich und ein Stotterer. Unfähig, sich seiner Umwelt verständlich zu machen, wird er von den anderen Kindern ausgegrenzt. Je elender er sich fühlt, desto stärker wächst seine Sehnsucht nach dem Wahren und Schönen. Die Schönheit des Goldenen Pavillons, von dem ihm sein Vater seit seiner Kindheit erzählt, wird für ihn immer mehr zur qualvollen Obsession: Sie allein scheint vollkommen und gleichzeitig unerreichbar. Das Bild des Pavillons lässt ihn nicht mehr los und verfolgt ihn bis in seine Begegnungen mit Frauen. Verzweifelt sieht er nur noch einen Ausweg: das zu zerstören, was er am meisten verehrt.
Pressestimmen
»Ein faszinierendes Buch über die fatalen Zerstörungskräfte im Menschen.« -- Deutschlandfunk Kultur
»Wie brillant Mishima als Autor war, zeigt Ursula Gräfes Neuübersetzung des Goldenen Pavillons.« -- SWR 2 Lesenswert
»Und da ist natürlich Mishimas poetische Sprache. Ursula Gräfe hat sie meisterhaft ins Deutsche übertragen, so dass der Goldene Pavillon nichts von seinem Funkeln verloren hat.« -- SWR 2 Lesenswert
»Der Autor schildert komplexe Gefühlslagen und Widersprüche in klarer Sprache und zeigt, dass Idealismus und Schönheit einen zerstörerischen Kern haben.« -- Kleine Zeitung
»Yukio Mishima gehörte nicht nur der literarischen Avantgarde seiner Zeit an, er zählt zu den wichtigsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.« -- NRD Kultur
»Der goldene Pavillon ist thematisch weitgefächert, komplex und vielschichtig. Er kann als "coming of age"- Roman oder als historisches Dokument gelesen werden, beschreibt er doch die Jahre während des Zweiten Weltkriegs in Japan und gibt außerdem tiefe Einblicke in die strenge Lebensweise in einem Zen-Kloster.« -- NDR Kultur
»Dieser Roman ist nicht nur literarisch ein Meisterwerk, sondern durchaus auch politisch aktuell, indem er zeigt, welch zerstörerische Kräfte das Ideal von Reinheit und Schönheit in einem von der Lebenswelt ausgeschlossenen Menschen freizusetzen vermag.« -- Falter
»Ein Schlüsselwerk des schillernden Yukio Mishima.« -- Falter
»Mishimas Sprache ist üppig, geradezu hypnotisch und bildgewaltig« kulturexpresso.de, 24.08.2020
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Yukio Mishima wurde 1925 in Tokio geboren und war Autor zahlreicher Romane, Dramen, Kurzgeschichten, Essays und Gedichte. Nobelpreisträger Yasunari Kawabata war sein Mentor. Sein Werk überschreitet bis heute inhaltliche und stilistische Grenzen und macht ihn zu einem der wichtigsten japanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Als politisch umstrittene Persönlichkeit beging Mishima 1970, nach einem gescheiterten Aufruf zur Wiedereinsetzung des japanischen Kaisers, rituellen Selbstmord.
Ursula Gräfe übersetzt aus dem Japanischen, Englischen und Amerikanischen Autoren wie Haruki Murakami, Mohandas Karamchand Gandhi, Kenzabur e und Jane Austen.
Produktinformation
- Herausgeber : Kein & Aber; 2. Edition (18. Dezember 2019)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 336 Seiten
- ISBN-10 : 303695807X
- ISBN-13 : 978-3036958071
- Originaltitel : Kinkakuji
- Abmessungen : 13.4 x 2.7 x 19 cm
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