"Das Zen-Dojo ist der Ort, wo man Menschen tötet."
Erstmals komplett auf Deutsch: Kôdô Sawakis Kommentare zum Zhengdao ge (Shôdôka) 証道歌, einem langen Gedicht, das Yongjia Xuanjue (Yôka Genkaku, 665–713) zugeschrieben wird, dessen Erleuchtung vom Patriarchen Hui-neng bestätigt worden sein soll. Es behandelt das Verhältnis von Dharma-Natur (Realität) zu Buddha-Natur und beschreibt die tägliche Zen-Praxis, die einem Sutra-Studium vorzuziehen sei. Sawakis Kommentare beruhen auf Reden, die er 1946 hielt, und er nennt den Autor des Shôdôka meist Yôka Daishi, den „Großen Meister Yôka“. Auf seine unnachahmliche Weise erläutert Sawaki Zeile für Zeile, mit Bezügen zum Alltagsleben, zu seiner eigenen bewegenden Biografie und zu historischen Ereignissen und Figuren, insbesondere den Samurai.
Auszüge:
Das grundlegende Prinzip des Buddhismus ist einfach, er beantwortet die Frage: „Wie können wir unser Leben für das größte Gute einsetzen?“ Die Absicht des Buddhismus ist, unserem Leben Sinn zu geben.
Das Zen Buddhas besteht darin, die Welt mit völlig neuen Augen anzuschauen, mit der Unschuld und dem Staunen eines Kindes.
Ich würde sagen, wenn du zu sehr dem Zazen zuneigst, wird dein Leben monoton, und auch wenn dies eine Frage von ewiger und universeller Wahrheit ist, liegt die Sache nicht so einfach. Bist du dem Lernen zu sehr zugeneigt, wird alles kompliziert, und du wirst mit einer Nervenkrankheit enden. Damit das Leben weder monoton noch kompliziert wird, ist der einzige Weg, der zu befolgen ist, wenn wir ihm schon unbedingt einen Namen geben wollen: satori.
Während des Russisch-Japanischen Krieges haben viele Soldaten wie ich sich so verhalten, als sei der Tod nicht wichtig. Man sagte, ich hätte Courage, doch in Wirklichkeit habe ich Krieg gemacht, und der Tod war ein Teil davon. So etwas hat nichts mit Erwachen zu tun.
Kôdô Sawaki: Zen ist für nix gut.
Kommentare zum Lied des Erwachens (Shôdôka) von Yôka Daishi.
Aus dem Englischen von Guido Keller.
368 Seiten. Paperback. ISBN: 978-3-943839-35-7.