Khenpo Tsultrim Gyamtso Rinpoche : Lehrbuch der tibetischen Umgangs - und Schriftsprache

ÜBERARBEITET NEUAUFLAGE 2013 

Dieses Institut wurde von dem weltweit hochgeschätzten Gelehrten und Meditationsmeister Khenpo Tshultrim Gyamtso Rinpoche gegründet und wird auch heute noch von ihm geleitet. Seine ältesten Schüler gehören heute zur absoluten Elite der Simultanübersetzer komplexer philosophisch/religiöser Lehren aus dem Tibetischen.

Der Bearbeiter hat Khenpo Tshultrim Gyamtso Rinpoches Tibetisch-Unterricht, der Studierende dazu befähigt, Texte zur buddhistischen Philosophie [Erkenntnistheorie], Psychologie und Religion ins Deutsche zu übersetzen, zu einem Lehrbuch zusammengestellt, weil in deutscher Sprache bislang nur solche Lehrbücher zur Verfügung standen, die religiöse Inhalte völlig aus ihrem Repertoire ausklammerten, um so einem wissenschaftlichen - d. h. areligiösen - Anspruch nach Objektivität zu genügen. Aus diesem Grund war es mithilfe akademischer Lehrbücher bisher nicht möglich, sich die tibetische Schriftsprache in einer Weise anzueignen, die neben der relativ einfachen tibetischen Umgangssprache das anspruchsvolle Studium buddhistischer Originaltexte gestattet.

Da die tibetische Hochsprache und Schrift jedoch Ende des ersten Jahrtausends unserer Zeitrechnung ausschließlich zu dem Zweck entwickelt worden ist, um die Voraussetzung für eine Übersetzung des buddhistischen Kanons aus dem Sanskrit ins Tibetische zu schaffen - und nahezu ausschließlich diesem Zweck diente sie bis zur Annektion Tibets vor nahezu fünf Jahrzehnten, konnte dieser Anspruch niemals erfüllt werden [auf ihn ist jedoch hauptsächlich der leidige Umstand zurückzuführen, daß bis heute nur sehr wenige Menschen tatsächlich Hoch-Tibetisch lesen und verstehen können]. Aufgrund der vielfältigen Verflechtung von Religion und Sprache bedeutet eine Auseinandersetzung mit dem Tibetischen notwendigerweise eine Berührung mit dem Buddhismus, auf den ein Lehrbuch der tibetischen Sprache folglich in aller Ausführlichkeit eingehen muß - will es sich nicht den Vorwurf der Realitäts- bzw. Kulturferne gefallen lassen!

Die Stärken des von Albrecht Frasch bearbeiteten und herausgegebenen "Lehrbuchs der tibetischen Umgangs- und Schriftsprache" liegen vor allem darin, daß es die Sprache der osttibetischen Provinz Kham, in der der in deutschsprachigen Ländern hauptsächlich verbreitete Kagyü-Buddhismus beheimatet ist, vermittelt, die Kultur und Religion Tibets miteinbezieht, in überschaubare Lehreinheiten untergliedert und insgesamt sehr gut strukturiert ist. Zudem erhöht die in diesem Lehrbuch erstmals vorgestellte Umsetzung der wichtigsten grammatikalischen Systematiken in tabellarischer Form deren Übersichtlichkeit, Verständlichkeit und Einprägsamkeit wesentlich. Die in das Lehrbuch integrierten Ausführungen zur tibetischen Grammatik von Dr. Karl Brunnhölzl tragen in starkem Maße zu einer didaktischen Abrundung des vorliegenden Tibetisch-Lehrbuches bei. Das "Lehrbuch der tibetischen Umgangs- und Schriftsprache" eignet sich somit hervorragend zum Selbststudium der tibetischen Sprache - insbesondere in kleinen Gruppen - ebenso wie auch zur Ergänzung akademischer tibetologischer Studien.

Lehrbuch der tibetischen Umgangs- und Schriftsprache
Inhaltsverzeichnis:

• Vorwort;
• Grundlagen über das tibetische Alphabet;
• Die Silben und wie sie gelesen werden;

1. Lektion - die vier Richtungen und die Elemente / Konjugation von Verben;
2. Lektion - Berge, Seen und Kontinente / Einführungen zur Grammatik;
3. Lektion - Dorf und Stadt / Konjugation des Hilfsverbs 'sein';
4. Lektion - Kloster und Klosteruniversität / Einführungen zur Grammatik;
5. Lektion - vom König und so weiter / Liste der tibetischen Verbkategorien;
6. Lektion - Eltern und nahe Verwandte / einige Standardsätze zur Konversation;
7. Lektion - die verschiedenen Tiere / Allgemeines zur tibetischen Grammatik;
8. Lektion - Händler und Lagerhäuser / 'Honorific' und unterschiedliche Verbstämme;
9. Lektion - 'vollständige Freude' und 'gute geschickte Mittel' / allg. Grammatik;
10. Lektion - der Körper und seine medizinische Behandlung / einführende Grammatik;
11. Lektion - die respektvolle Sprache / Allgemeines zur tibetischen Grammatik;
12. Lektion - auf dem Weg gehen / Allgemeines zur Grammatik u. e. Liste der Zahlen;
13. Lektion - die verschiedenen Dinge / Einführungen zur Grammatik / Angaben z. Zeit;
14. Lektion - die Großen / Einführungen zur Grammatik, Hilfsverben, die 6 Bereiche;
15. Lektion - die relative Existenz / Dharmas v. Gampopa, Glieder des abhg. Entstehens;
16. Lektion - das 'nicht-Entstandene' / die Arten logischer Beweisführung;
17. Lektion - die zwölf Beispiele der Illusion / Allgemeines zur tibetischen Grammatik;
18. Lektion - der 2. der acht grammatikalischen Fälle / der erste grammatikalische Fall;
19. Lektion - der dritte grammatikalische Fall / einige grammatikalische Begriffe;
20. Lektion - der vierte grammatikalische Fall / die Personalpronomina;
21. Lektion - der fünfte grammatikalische Fall / einige wichtige Ausdrücke;
22. Lektion - der sechste grammatikalische Fall;
    - die Unterabteilung des siebenten grammatikalischen Falles zur Zeit;
23. Lektion - der siebente grammatikalische Fall;
    - Sonderfall des zweiten grammatikalischen Falles als Funktionspartikel;
24. Lektion - der achte grammatikalische Fall;
25. Lektion - über die Vergänglichkeit / der Verben miteinander verbindende Partikel;
26. Lektion - der Gegenstandspartikel / Entschlüsselung eines tibetischen Satzes;
27. Lektion - der Koordinationspartikel;
28. Lektion - die beiden hinweisenden Partikel;
29. Lektion - der Interrogativpartikel ;
30. Lektion - der Substantivierungspartikel;
31. Lektion - der Verneinungspartikel / Allgemeines zur tibetischen Grammatik;
32. Lektion - der Konzessivpartikel;
33. Lektion - der Fortsetzungspartikel;
34. Lektion - der Unterscheidungspartikel;
35. Lektion - der Finalpartikel;
36. Lektion - vom analytischen Wissen und so weiter;
37. Lektion - die vier Siegel / Allgemeines zur tibetischen Grammatik;
38. Lektion - die vier Edlen Wahrheiten / Konjugation des Verbs 'sein' und Sonderfälle;
39. Lektion - die vier Unermeßlichen / Konjugation des Verbs 'sein' und Sonderfälle;
40. Lektion - die fünf Pfade / allgemeine Erläuterungen zu den fünf Pfaden;
41. Lektion - d. auf die Erleuchtung ausgerichteten Dharmas / Konjunktion von 'haben';
42. Lektion - das Aufzugebende / Gebet für das schnelle Erlernen der tib. Sprache;
43. Lektion - die vier Füße der Wunderkraft / die Verben beabsichtigter Handlungen;
44. Lektion - die fünf Fähigkeiten und die fünf Kräfte / Verben der Bewegung/Position;
45. Lektion - die sieben Zweige der Erleuchtung / Verben der Wahrnehmung;
46. Lektion - d. achtfache Pfad d. Edlen / Verben, die spontane Ereignisse beschreiben;
47. Lektion - 22 Stufen der Entwicklung von Bodhicitta / Fragen in tibetischen Sätzen;
48. Lektion - Charakteristika des Dharmakaya / verschiedene Ausmaße der Gewißheit;
49. Lektion - die Eigenschaften des Samboghakaya / der Konditionalsatz;
50. Lektion - die Eigenschaften des Nirmanakaya / gleichzeitig erfolgende Handlungen;
51. Lektion - das Wunschgebet an Manjushri;
52. - die Sandhi-Regeln für Partikel im Tibetischen.